Die Kartoffel (Solanum tuberosum) oder «Quechua pápa», wie sie beispielsweise in ihrer Herkunftsgegend im Inkareich in Mittel- und Südamerika bezeichnet wird gehört zur Pflanzenfamilie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Sie wurde durch spanische und englische Seefahrer im 16. Jahrhundert nach Europa gebracht und zählt heute zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln. Bevor die Kartoffel zu einem heute unentbehrlichen Grundnahrungsmittel wurde, musste sie zahlreiche Vorurteile der Bevölkerung überwinden. Hemmnisse für die Einführung als Grundnahrungsmittel lagen bei der wenig fortgeschrittenen Züchtung. Denn die Wildkartoffeln brauchten eine ausreichend lange Dunkelperiode, um hinreichend grosse Knollen zu entwickeln, was zunächst während europäischen Langtagsommern nicht funktionierte und durch Züchtung angegangen werden musste. Doch die Kultivierung der Kartoffel brachte auch Schattenseiten wie die grosse Hungersnot 1845 bis 1849 in Irland mit sich. Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans) trat damals in Irland neu auf und führte für mehrere Jahren zu Missernte im wichtigsten Grundnahrungsmittel. Heute gilt die Kartoffel – ohne fettreiche Beilagen zubereitet – als gesundes Grundnahrungsmittel, das viele Kohlenhydrate (gespeichert als Stärke), Vitamine und Rohfasern enthält.
Auf unserem Betrieb werden vorwiegend Lagerkartoffeln und Kartoffel für die Verarbeitung zu Rösti, Gratin und vieles mehr angebaut. In den Boden kommen die vorgekeimten Kartoffel-Mutterknollen Anfang April und die Ernte erfolgt von Ende August bis Anfang Oktober mit einem Siebbandroder. Um die Kartoffel schalenfest zu machen, wird das Kraut vor der Ernte abgeschlegelt oder abgespritzt. Nach der Ernte werden die Kartoffeln in einem belüfteten, vor Licht geschützt und bei einer sortenabhängigen Lagertemperatur von 5-10°C gelagert. Durch optimale Lagerbedingungen kann die Versorgung mit Kartoffeln der letztjährigen Ernte bis Mai oder gar Juni gewährleistet werden.